Der Name Lamboy
Guillaume de Lamboy (auch Graf Wilhelm von Lamboy; * um 1590, vermutlich in Flandern; † 12. Dezember 1659 in Schloss Dimokur, Böhmen) war ein bedeutender kaiserlicher Heerführer und General im Dreißigjährigen Krieg.
Herkunft und Werdegang
Guillaume (Wilhelm) de Lamboy stammte aus einem südniederländischem Geschlecht. 1634 wurde er in den Freiherrenstand erhoben, 1649 wurde er Reichsgraf.
De Lamboy war mit Sibille Bemmelberg (Boyneburg) Freiin von Hohenberg aus dem Haus Markbissingen in Schwaben verheiratet.
Nach einem Gefangenenaustausch wurde Lamboy für seine Tapferkeit in der Schlacht von Lützen durch Kaiser Ferdinand II. mit einem Landgut in Böhmen belohnt und durch ein Handschreiben geehrt.
Lamboy blieb im Heer Wallensteins und gehörte am 12. Januar 1634 zu den Unterzeichnern des ersten Pilsener Reverses. Im Anschluss sagte er sich jedoch von Wallenstein los und wurde nach dessen Absetzung zum Generalquartiermeister ernannt und in den Reichsfreiherrnstand erhoben. Nach der Schlacht bei Nördlingen (6. September 1634) blieb er mit seinen Truppen im Bereich der oberen Maingegend und nahm Kulmbach sowie nach mehrmona-
tiger Belagerung Coburg ein.
Belagerung Hanaus
Die Festung Hanau bildete einen strategisch wichtigen Punkt der weiterhin schwedisch besetzt war. Er sollte durch kaiserliche Truppen eingenommen werden. Im September 1635 begann unter Oberst Götz die Belagerung und wurde mit de Lamboys Eintreffen wenig später als strenge Blockade, die über ein Jahr dauerte, fortgeführt. Das Hauptquartier der kaiserlichen Truppen lag auf der südlichen Mainseite im Steinheimer Schloss. Insgesamt wurde Hanau von einem Gürtel aus zwanzig Schanzen, die durch Laufgräben verbunden waren, eingeschlossen. Zudem wurde je eine Brücke über Main und Kinzig geschlagen. Der schwedische General Ramsay und seine Truppen verteidigten die Stadt, konnten jedoch nicht verhindern, dass der Blockade-
ring sich enger zog.
Die lange Zeit der Blockade und der Mangel an Nahrungsmitteln führten zu Krankheiten und Seuchen, die eine hohe Zahl an Opfern unter den Einwoh-
nern, den Flüchtlingen sowie den Angehörigen des Militärs forderten. Im gesamten Zeitraum wurden zwischen de Lamboy und Ramsay Verhandlungen wegen der Übergabe der Stadt geführt. Da de Lamboy jedoch die Übergabe Hanaus auf Gnade und Ungnade verlangte, weigerte sich Ramsay zu kapitulieren. Die eingeschlossenen Truppen erhielten am 13. Juni 1636 durch ein hessisch-schwedisches Heer unter der Führung des Landgrafen Wilhelm V. von Hessen-Kassel Verstärkung. Da die von General Gallas ver-
sprochene Unterstützung durch kaiserliche Truppen nicht eintraf, konnte Lamboy den Einschließungskreis nicht mehr halten und musste sich über den Main zurückziehen.
Die letzten Jahre
Wilhelm von Lamboy, den Kaiser Ferdinand III. 1649 zum Generalfeldmar-
schall ernannt und in den erblichen österreichischen Grafenstand erhoben hatte, kehrte nach dem Westfälischen Frieden auf seine böhmischen Güter zurück.
Bis zu seinem Tod war Lamboy ein heftiger Kämpfer für die Gegenreforma-
tion und erreichte mit der Hilfe von Jesuiten und Dragonern, dass seine protestantischen Untertanen wieder zum katholischen Glauben übertraten.
Quellenangaben
www.wikipedia.org; Hanauer Biographien aus drei Jahrhunderten, Hanauer Geschichtsverein.